Am frühen Samstag abend ist unser Freund und Trauzeuge Brian aus San Francisco eingetroffen. Leider wurde auch seine Fahrt zu einem Albtraum und die letzten 5km im Valley dauerten für ihn rund 2.5h im Schneckentempo. Da es Brian’s erster Besuch im Yosemite ist, tut es uns für ihn wirklich sehr leid, da sich derzeit ein völlig anderes Bild vom Park ergibt. Trotzdem war die Wiedersehensfreude riesig! Wir sind dann abend hier in der Yosemite Lodge noch essen gegangen und haben jede Menge zu erzählen gehabt.
Für den Sonntag hatten wir uns morgens verabredet, um Brian einiges hier im Park zu zeigen. Der Verkehr war aber erneut absolut chaotisch und er kam erst mit 1.5h Verspätung an. Wir haben uns dann entschlossen zur Tioga Road zu fahren, da in der High Sierra meist deutlich weniger los ist. Auf dem Weg haben wir noch kurz beim El Capitan einen kurzen Halt eingelegt. Morgens waren es bereits knapp 30°C ohne Wind oder Wölkchen. Dementsprechend hell glänzte auch schon die Granitwand – man konnte kaum ohne Sonnenbrille auf den hellen Fels gucken.
Entlang der Tioga war es dann wirklich deutlich entspannter als im Valley, obwohl auch hier deutlich mehr Verkehr als üblich war. Die Parkplätze zu den verschiedenen Trailheads waren alle gut belegt. Entlang der Strasse gab es immer wieder kleinere und größere Wasserfälle, die dank der anhaltenden Schneeschmelze schön anzusehen waren. Wir haben dann immer ‘mal wieder gehalten, um uns das anzuschauen.
Mit zunehmender Höhe lag dann auch mehr und mehr Restschnee zwischen den Bäumen. Man kann sich nur ansatzweise vorstellen, wieviel Schnee hier gelegen haben muß. Trotz mehrerer Wochen mit 30°C und mehr sind immer noch Reste da. Wir haben dann am berühmten Olmstedt Point gehalten, von dem man einen tollen Blick hat. So auch in sehr ungewohnter Perspektive auf den Half Dome, der noch ein klein wenig Schnee hatte.
Die Bergseen hatten teilweise noch kräftig Eis, aber da wir eh nicht baden wollten, haben wir nicht angehalten. 😉 Mittlerweile plagte uns der Hunger und wir fuhren dann die Tioga Road ganz bis auf die Ostseite der Sierra zu Ende, um in der vor einigen Tagen erwähnten Tankstelle zu essen. Östlich der Sierra gab es sogar ein paar Wölkchen und der am Horizont liegende Mono Lake glänzte in tollen Farben.
Nach gut einer Stunde sind wir dann wieder zurück und haben die schöne Aussicht links und rechts der Strasse genossen. Hier kann man übrigens ganz gut sehen, wieviel Schnee teilweise noch abseits der Strassen liegt.
Zurück im Valley dann leider wieder das vertraute, nervende Bild: Auto an Auto und nichts geht mehr. Wir haben wiederum gut 2 Stunden für 5km benötigt. 🙁 Ich bin dann mit Brian noch ein wenig durch das Valley gegangen, um ihn ein paar Sehenswürdigkeiten zu zeigen. Wir wollten dann einen Shuttle-Bus zurücknehmen, aber nach 45 Minuten Warten (die fahren normalerweise alle 15 Min.) sind wir gelaufen, was dann doch ganz gut anstrengend war. Jedenfalls hat uns kein Shuttle- Bus überholt, da der Verkehr komplett zum Erliegen gekommen war. Eine ziemliche frustrierende Angelegenheit.
Der Parkplatz vor unserem Motel war von den Tagesbesuchern total verdreckt: Speisereste, leere Flaschen, benutzte Windeln etc. – anscheinend sind die 3m zu den reichlich vorhandenen Mülleimern noch zu weit. 🙁
Heute ist Independence Day, aber hier im Valley gibt es kein Feuerwerk oder größere Feiern. In ca. 2 Stunden treffen wir uns noch einmal für eine kurze Tour mit Brian, der dann allerdings am Mittag wieder nach S.F. aufbrechen muss. Ich bezweifle auch, daß er so schnell zurückkommen wird, was ich auch total verstehen kann.
Hallo Ihr Beiden,
jetzt sehe ich auch endlich einmal Euren lieben Freund Brian, den ich seit vielen Jahen nur aus den Gesprächen mit Euch kenne, mich freut das sehr!
Dass Euch die Touris-Horden so vieles vermasselt haben, ist sehr schade, aber Ihr habt Euch getroffen und es bleibt die grandiose Landschaft! Vielleicht schafft er es doch noch mal, zu kommen 🙂
Die Foto’s sind nach wie vor super toll, man wünscht sich einfach dort hin!
Half Dome finde ich u.a. so faszinierend. Etti hat mir mal geschrieben, dass Du dort rauf geklettert bist. Habe ich das richtig in Erinnerung?
Danke für die ‘plastischen Berichte’, eine andere Bezeichnung fällt mir im Moment nicht ein! Mach ein Buch draus 🙂
Noch viele schöne Tage, Eindrücke und Erlebnisse,
wünscht Euch mit lieben Grüßen
Ruth
Danke für die Blumen. 🙂 Für ein Buch reicht es sicherlich noch nicht. Eher ein Reklam-Heft. 😉
Ja, auf dem Half Dome bin ich schon ‘mal draufgewesen. Unsere Nachbarn Andrea & Frank auch.