Einen ersten Bericht gab es heute ja schon quasi live aus der Natur. Mittlerweile bin ich stark verschwitzt, staubig und müde zurück im Motel. Die 100km Buckel- und Schotterpiste haben sich aber gelohnt. Und ich habe die ganze Zeit keine Seele zu Gesicht bekommen. Wunderbar. 🙂
Auf meine Nachfrage hatte mir der lokale BLM-Ableger (Bureau of Land Management) ein wenig Basismaterial mit groben Richtungsangaben zu drei Petroglyph-Sites in die Hand gedrückt. Den Rest musste man sich quasi vor Ort erarbeiten. Die erste Site zu finden war eigentlich nicht schwer, aber ich habe mich etwas deppert angestellt, so daß es erst im zweiten Anlauf geklappt hat.
Die drei Sites liegen auf einem vulkanischen Plateau. Das Gestein und die schneestrahlenden Gipfel der Sierra Nevada ergeben einen tollen Kontrast. Dazu der blaue Himmel…seufz. Von dem Sturm gestern war übrigens nichts mehr zu merken.
Es waren ausschließlich Petroglyphen zu sehen. Ich vermute, daß sich Farbe nicht eignet, um auf dem vulkanischen Gestein zu malen. Die Petroglyphen sind ca. 1000 Jahre alt, wobei im Owens Valley selbst noch bis zur Zeit des kalifornischen Goldrauschs (1849) einige Stämme “wild” lebten (allerdings keine, die Petroglyphen erstellt haben).
Die Bedeutung kennt man wie schon erwähnt nicht bzw. es gibt diverse unterschiedliche Expertenmeinungen. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass besonders die Schamanen im Trance- oder (Drogen)Rauschzustand die Figuren oder Formen interpretierten. Vielleicht wurde auch Jagdglück herbeigeschworen, da man immer wieder Tiere in den Zeichnungen findet, welche die Ureinwohner zweifelsohne gejagt haben.
Auch die Schlange taucht immer wieder auf. Bei geometrischen Formen fällt eine Interpretation hingegen schwer.
Insgesamt habe ich heute über 200 Petroglyphen gesehen. Ein tolles Erlebnis. 🙂
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