Follow our dreams…

Archive for 2011

Miss Kitty lebt!

Nachdem wir ja schon über “Rauchende Colts” und “Miss Kitty” gesprochen haben, dachte ich heute morgen, ich traue meinen Augen nicht.

Als wir uns heute morgen im Motel für das US$5,99 “All-you-can-eat”-Frühstücksbuffet (nur für hartgesottene Mägen) anstellten, stand hinter dem Kassentresen die leibhaftige Reinkarnation von “Miss Kitty”. Die gleiche Frisur, das gleiche Make-up und sogar der Hauch eines Schönheitsflecks war zu sehen. Ihre Stimme war auch rauchig, was aber eher am visuell geschätzten Alter von 110 Jahren gelegen haben dürfte. 😉

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In der Lodge gibt es noch jede Menge Artefakte aus der guten alten Western-Zeit zu bestaunen. Leider ist das Licht dort passend zum Ambiente gedämpft, so daß die Bilder leider nicht wirklich gut sind, aber für einen kleinen Eindruck sollte es reichen. 🙂

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Wir haben für heute noch keinen festen Plan, aber fahren vermutlich nach Escalante weiter. Gestern haben wir eine Fahrtstrecke von insgesamt etwas über 1000 Meilen (etwas über 1600 Km) auf dem Tacho gehabt. Nicht viel für amerikanische (Urlaubs)Verhältnisse, aber wir sind froh, daß soweit alles rund läuft.

An dieser Stelle: Vielen, Vielen, Vielen Dank für die ganzen netten Kommentare über die wir uns wirklich sehr freuen! 🙂 🙂 🙂

Flag meets Parry

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Little Hollywood

Dieses Jahr feiert die Parry Lodge ihren 80. Geburtstag. Beim Check-In lag eine kleine Infobroschüre aus, so daß ich gleich mein Gedächtnis auffrischen konnte, denn die Parry Lodge diente Filmcrews und Stars schon seit 1931 fur mehr als 50 Jahre als “Basislager”.

Dabei wurden nicht nur die Zimmer genutzt, sondern auch das Wissen der Gebrüder Parry (Whit, Chaunce und Gron), die für die passenden Locations, Statisten, Essen bis hin zu allerlei Viehzeug sorgten. Seit den frühen 80er war dann aber Schluss und es gab nur noch eine Handvoll von Filmen oder Dokus, die hier gedreht wurden.

Heute lebt Kanab (früher “Little Hollywood” genannt) vom Tourismus, da der Südwesten als Reiseziel mehr denn je boomt.

Im einstmal berühmten Speisesaal (hat heute eher Kaffeefahrt-Charakter) zeugen diverse großformatige Fotos vieler Weltstar nebst Unterschrift vom Ruhm vergangener Tage. John Wayne, Clint Eastwood, Glen Ford, Frank Sinatra, Dean Martin, Robert Taylor, Tyrone Power, Randolph Scott, Jack Nicholson sind nur einige der vielen Weltstars, die sich hier zur Nachtruhe betteten.

Neben über 100 Filmen wurden hier auch Fernsehserien produziert, z.B. das in Deutschland einst beliebte “Rauchende Colts” (zu der Zeit als es nur 3 Programme gab ;)).

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In der Parry Lodge ist noch ein Plätzchen frei

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Heartland

Wenn man Dustin, Harmony und Familie beschreiben sollte, würde man hier wohl “Folks from the Heartland” wählen. Und viel besser kann man es auch nicht ausdrücken.

Während man Amerikanern häufig Oberflächigkeit vorwirft (was meiner Meinung nach einzig und allein daran liegt, daß man als Deutscher die amerikanische Kultur – ja, die gibt es – erst einmal verstehen muß), so verkommt das geäußerte “Our door is always open for you” keineswegs zur dahingesagten Floskel sondern ist vielmehr Ausdruck aufrichtiger Gastfreundschaft.

Dustin und Harmony haben vier wunderbare Kinder namens Esther, Ruth, Rachel und Emma. Das fünfte Kind kommt im November und es wird ein…Mädchen! Der arme Dustin! 😉

Alton besteht nur aus ein paar Strassen, die sich in typisch amerikanischer Art und Weise jeweils im 90 Gradwinkel schneiden. Die Kirche bildet wie in vielen kleinen und größeren Städten Utah’s den Mittelpunkt. Das Haus oder das Auto abzuschließen kennt man hier nicht. Auch uns als Fremden wird freundlich zugewunken. Das bei uns…unvorstellbar.

Wie der überwiegende Teil der Bewohner Utah’s so sind auch Dustin, Harmony und Familien Mormonen (hier allerdings eher als LDS oder “The Church Of Jesus Christ Of Latter-Day Saints” bekannt) und der Glaube spielt vermutlich die dominierende Rolle in ihrem Leben. Harmony’s Eltern wurde heute auf eine zweijährige “Mission” nach Illinois verabschiedet. Auch dazu hatte man uns eingeladen, aber das wäre uns dann im Urlaub doch etwas zu viel Stress gewesen. Es ehrt uns aber und wir waren sehr dankbar heute bei den beiden Gäste sein zu dürfen.

Esther hat Esther noch ein paar Kekse gebacken, die wir morgen sicherlich vertilgen werden. 😉

Ich bin sicher, daß wir die Cox-Familie wiedersehen werden, um dann etwas mehr Zeit mit ihnen verbringen. Esther darf dann auch auf einem der Pferde reiten, was absolut der Kracher wäre.

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Goodbye Page!

Wir verlassen heute die Retortenstadt Page (wurde erst 1957 durch den Bau des Staudamms gegründet). Der Aufenthalt an der Wahweap Marina war sehr entspannt und ruhig, was ob des bunten Treibens auf dem Wasser und an den verschiedenen Docks erstaunlich ist.

Diese Jahreszeit ist aber denkbar schlecht, um diese Ecke der USA zu besuchen: es ist einfach zu heiss. Aber das wussten wir ja vorher.

Gestern habe ich nachmittags noch Wäsche gewaschen (1 Trommel = US$1) und dank der Kontaktfreudigkeit der Amerikaner habe ich mich während der gut 100 Minuten Wartezeit bestens unterhalten. Hauptsächlich mit Sheldon O. – einem älteren Mann mit Zopf, Hippiebart und Basecap. Sehr netter Typ aus Arlington, Texas. So hatten wir gleich jede Menge zu quatschen, da die Dallas Cowboys zufälligerweise mein Lieblings-Footballteam sind. Es erstaunt die Amerikaner immer wieder, daß sich ein Deutscher für American Football interessiert.

Heute morgen haben wir schweren Herzens unsere Übernachtung für Dienstag im Death Valley storniert. Es ist einfach zu heiss. Für die ganze Woche sind mindestens 47 Grad angesagt (mit Nachttemperaturen nicht unter 30 Grad). An bestimmten Stellen wie Badwater wird das Thermometer sicherlich dann 50 Grad und mehr haben. Die beste Reisezeit für das Death Valley ist November – April. Im Sommer fahren da wie üblich halt nur die Touris hin. 😉

Die Fahrt heute wird kurz – nur etwas über 100km. Wir übernachten in Kanab (Utah) in der Parry Lodge, die einst viele Filmstars beherbergte. Denn ganz in der Nähe von Kanab wurden in den 40er und 50er diverse Western gedreht. Die verbliebenen Kulissen konnte man bis vor ein paar Jahren noch besichtigen, aber leider sind sie einem Feuer zum Opfer gefallen.

Die Parry Lodge lebt in erster Linie vom Glanz der alten Tage. Die Zimmer sind für moderne Standards sehr klein und äußerst “rustikal”. Na ja, wir haben dort schon mehrfach übernachtet und es war immer sauber und es gab warmes Wasser. Was will man mehr?! 😉

Heute nachmittag besucheb wir unsere Freunde Dustin & Harmony Cox, die ca. 45 Minuten von Kanab entfernt wohnen. Dustin ist ein echter Cowboy und hat uns 2008 mitten in der Pampa (30km Fussmarsch zur nächsten geteerten Strasse) beim Reifenwechsel geholfen und uns damit eine Nacht in der Wüste erspart. Seitdem sind wir immer in Kontakt geblieben und ich habe die Familie bei meinem USA-Kurztrip im Herbst 2010 besucht. Wir freuen uns auf das Wiedersehen. 🙂

Hier noch ein paar Impressionen von gestern. Mehr Neuigkeiten gibt es dann, sobald wir wieder Internetzugang haben.

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Ein weiterer Tag am Lake Powell neigt sich dem Ende zu

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Selbstportrait unter erschwerten Bedingungen (These hats are not made for kissin’)

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Kurz hinter der Wahweap Marina

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Erosion – Work in progress

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