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Archive for 2011

High and low – Part I

Nach einer sehr schönen Fahrt durch die Cedar Mountains und einem schmackhaften Mittagessen im Cafe Rio in Cedar City (ein 60-fach prämiertes Fastfood-Restaurant, welches mexikanische Küche frisch zubereitet), sind wir bis nach Las Vegas weitergefahren, um dort zu nächtigen. Während der Fahrt habe ich noch laaaange über die Spuren aus der Vergangenheit nachgedacht.

Der Aufenthalt und das Frühstück in Las Vegas waren quasi umsonst. Ich habe gestern abend seit Jahren erstmals wieder Blackjack gespielt und nach gut 45 Minuten immerhin US$150,- gewonnen. Als alter Zocker weis ich, daß man seine Gewinne rechtzeitig realisieren sollte, auch wenn es noch so gut läuft. Und das habe ich dann auch gemacht.

Etti hat dann heute morgen vor dem Frühstück noch ein paar Dollar in den einarmigen Banditen geworfen und gleich mit dem ersten “Pull” US$55,- gewonnen. So müsste das immer sein. 🙂

Um 10h sind wir dann in aller Ruhe Richtung Death Valley aufgebrochen. Die Fahrt zum Death Valley führt durch ein paar kleine Nester durch relativ unspektakuläre Wüste. Das ändert sich aber dann im Death Valley, welches ob seines Namens ein Feuerwerk von Farben (und auch Leben) ist.

Der Wetterbericht hatte uns verraten, daß von Dienstag auf Mittwoch ein mächtiges Sturmtief vom Pazifik über die Sierra Nevada rauschen würde (Regen, Neuschnee ab 2000m und starker Wind). Das ging dann auch am Death Valley nicht spurlos vorbei, so daß die Temperaturen heute bei vergleichsweise milden 42°C lagen (hurra, ich habe endlich das °-Zeichen gefunden).

Wir hatten aber ja eh nicht vor im Death Valley zu bleiben, aber doch zumindestens einmal den Ausblick von Dante’s View wollten wir nicht verpassen. Also 13 Meilen den Berg hoch und am Parkplatz ausgestiegen. Der Wind war so heftig, daß es Etti beinahe weggeblasen bzw. auf den Hintern gesetzt hätte. Ich habe das Stativ für (Panorama)Fotos etc. dann auch gleich im Auto gelassen, da daran überhaupt nicht zu denken war. Zudem ist die Sicht im Sommer zur Mittagszeit eh nicht geeignet, um den nächsten Gewinner von National Geographic’s Bild des Monats auf die Speicherkarte zu bannen.

Von Dante’s View (1.669m Höhe) hatte man trotzdem noch einen netten Aufblick auf Badwater – mit 85,5m UNTER dem Meeresspiegel der tiefste Punkt der USA:

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Danach vom Berg runter und zum nächsten touristischen Hotspot: Zabriskie-Point! Hier das gleiche Bild: Orkan-ähnlicher Wind, 42°C und jede Menge keuchender Touris (man muß nämlich ca. 3m Steigung zu Fuss zurücklegen, oh je). Schnell zwei, drei Bilder gemacht und dann zurück zu Etti ( die schlau erst gar nicht ausgestiegen war ;)):

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Als nächstes in das provisorische Besucherzentrum im Container gelatscht, die obligatorische Bücherschau erledigt, ab ins Auto und weiter 17 Meilen nach Badwater (das wir ja schon vom Berg gesehen hatten).

In Badwater das bekannte Bild: Touris, viel Wind, 42°C. Also schnell das obligatorische Besucherbild erledigt und zurück zum Auto. Auf dem Bild kann man schön sehen, wie sehr es gewindet hat:

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Motor an und Fahrt frei Richtung Sierra Nevada. Wer sagt denn, daß man den größten Nationalpark der USA nicht in weniger als 2 Stunden abhaken kann?! 😉

Ende Teil I…

Black Circles

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“Smoking Cowboy” – Pictograph (vermutlich eine Wetterszene, jedoch KEIN Cowboy)

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Petroglyph

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Granary

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Schlange rechts über den beiden Büschen (große Datei!)

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Echo aus der Vergangenheit

Eigentlich waren wir ziemlich traurig, daß wir die Nacht im Death Valley wegen der Hitze gestrichen haben. Die Entscheidung stattdessen auf “blauen Dunst” nach Escalante zu fahren, war aber goldrichtig. Man, was haben sich Rick und Amie gefreut!!! Und Rick war so süß zu Esther. 🙂

In Escalante zu sein weckt unheimliche Sehnsüchte. Diese unglaubliche Ruhe, die Weite, die Landschaft und die entspannten Leute. Wie sagte Esther heute morgen: “Dagegen lebt man in Deutschland wie im Schuhkarton!”. Besser kann man es nicht ausdrücken. Wir waren heute morgen dann auch beide mehr als traurig, als wir Richtung Westen gestartet sind und das eine oder andere Tränchen runterschlucken mussten.

Vorher hatte uns Rick allerdings um 8h am Motel abgeholt (wir hatten unser Auto schon gepackt und aus dem Motel ausge-checked), um uns noch kurz zwei besonders schöne Plätze seines “playgrounds” zu zeigen.

Beide Plätze liegen in der Nähe von Escalante. Manchmal muss man gar nicht sooo weit von der “Zivilisation” entfernt suchen. Mit der Zeit entwickelt man auch ein gewisses Auge für potentielle Plätze, z.B. russgeschwärzte Überhänge oder Alkoven in den Cliffs, welche gerne für Wohn – oder Lagerstätten genutzt wurden. Aus der Höhe konnte man sich z.B. besser gegen potentielle Feinde wehren oder mühsam zusammengetragene Vorräte gegen menschliche und tierische Räuber verteidigen.

Den ersten Platz haben wir uns nur aus einiger Entfernung angeschaut, da der Weg einige Kletterei bedeutet hätte. In dem runden Bogen mit den beiden Büschen kann man rechts über den Büschen eine recht grosse Felszeichnung (Pictograph) erkennen. Es ist das Symbol für eine Schlange. Hinter den Büschen erahnt man die Reste einer “granary” – ein Korn- oder Getreidespeicher. Dieses Bild gibt es zur genaueren Betrachtung in voller Auflösung zum Reinzoomen in der Bildergalerie (Achtung – die Datei ist mit 5MB sehr groß!).

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Der Stil der Schlange deutet auf die sogenannte Fremont-Kultur hin. Wir werden das beim nächsten Besuch einmal etwas genauer untersuchen. Rick hat allerdings schon das gesamte Cliff penibel abgesucht und keine weiteren Artefakte oder Hinweise auf Wohnstätten gefunden.

Die zweite Stelle oder “site” war höchstinteressant. Sie gilt als die älteste in ganz Utah und wird auf ein Alter von 10000 – 12000 Jahre geschätzt. Radiocarbon-Datierung der BYU-Universität sprechen von 10000 Jahren. Damit dürfte sie auch eine der ältesten in Nordamerika sein. Diese site ist von Archäologen ausgiebig untersucht worden, was man auch sehen konnte. Es gab eine Reihe von unterschiedlich alten Petroglyphen (in den Stein “geritzt”) und Pictographen (Felszeichnungen). Was zusätzlich wie Spuren von Vandalismus aussieht, verdankt man den ersten weissen Siedlern und ist somit zumindestens ein gewisses zeitgeschichtliches Dokument, auch wenn ich persönlich darauf verzichten könnte. Die ersten Siedler haben ihre Namen mit der Schmiere der Planwagenachsen auf den Felsen verewigt. Einige dieser Familien leben noch heute in Escalante und Umgebung. Zudem sind manche Strassennamen identisch mit den Namen der schreibefreudigen und wenig sensiblen “Felsschreiber”.

Dieses Zeichnung zeigt vermutlich die Seelenreise eines Ureinwohners, da die Zeichnung insgesamt 4x in immer schwächer werdenden Farben verewigt wurde. Hier die kräftigste Variante:

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Zusammen mit einigen Siedlernamen sind das dann so aus:

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Ein grosser Teil des Felsen ist herausgebrochen. Die Landschaft verändert sich hier durch starke Erosionseinflüsse fast täglich. Über einer zusammengebrochen Höhle war diese wunderschöne Schlange zu sehen:

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Die site hatte einige Petroglyphen zu bieten, u.a. diesen ca. 1.4m hohe Figur. Sie ist damit eine der grössten in dieser Gegend (meist sind die Zeichnungen wesentlich grösser als die mühsam zu hauenden Petroglyphen). Die Figur hatte noch eine Verbindung zu einer kleineren Figur, was aber durch den Einsturz der Felswand nicht mehr zusehen ist:

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Dieser Petroglyph war vermutlich eine Art Kalender. Zu einer bestimmter Zeit des Jahres (Sommeranfang?!) hat die Sonne über eine Felskante genau auf die eingeritzte Markierung oben gezeigt. Dies ist aber wie sehr vieles bei den Zeichnungen und Petroglyphen nur sehr ungenau zu bestimmen, da es keinerlei schriftliche Überlieferungen gibt.

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Oben in den Cliffs gab es sehr eindrucksvolle Reste einer “granary”. Man sieht die Holzreste in dem Spalt unter dem kleinen Überhang. Wie mühsam muss es gewesen sein, da oben ranzukommen. Leitern wurden hier jedenfalls nicht benutzt.

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Die verschiedenen Pictographen und Petroglyphen sind mit ziemlicher Sicherheit aus verschiedenen Epochen. Man nimmt an, dass in diesem Gebiet bis zu 2000(!!!!) Ureinwohner gelebt haben, was unglaublich viel ist. Meist sind es nur kleinere Gruppen von 10-20 Menschen gewesen, die auf einem Fleck zusammenlebten.

Auf diesem Bild sieht man sehr schön die langanhaltende Nutzung, da die Decke durch jahrhundertelange Nutzung stark mit Ruß belegt ist:

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Ja, unter diesem schmalen Vorsprung haben tatsächlich Menschen geschlafen und gekocht. 🙂

Insgesamt war das wirklich eine hochinteressante site mit vielen kleineren Pictographen und einigen versteckten Petroglyphen.

Trotzdem die site von Archäologen schon sorgfältig durchkämmt wurde, habe ich dank meiner bisherigen “Ausbildung” durch Rick auf Anhieb noch ein kleines Werkzeug (ein Messer zum Schneiden oder Enthäuten) sowie einige Scherben von Töpfereien gefunden:

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Ich hoffe, dass dieser heutige Bericht nicht zu sehr gelangweiligt hat. Ich könnte wochenlang durch die Canyons klettern und suchen, da es so absolut faszinierend ist, auf die Spuren aus der Vergangenheit zu treffen.

Friends

Wir hatten gestern abend viel Spass mit Amie und Rick. Rick wird mit uns heute morgen noch zu ein paar Felszeichnungen fahren, bevor er dann mit 3 Gästen in die Canyons abtaucht. Wie gerne würden wir ihm folgen… 😉

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Im Laufe des vormittags machen wir uns dann langsam Richtung Kalifornien auf.

Highway 12

Der Highway 12 in Utah gilt zu Recht als einer der schönsten ganz Amerikas. Die Natur ist in ihrer bizarren Schönheit – manche sagen Kargheit – nur schwer in Worte zu fassen. Die Kamera gibt das nicht einmal ansatzweise wieder.

Die Sandstein- und Felsformationen sind ein Zeugnis der erdgeschichtlichen Entstehung, da man in ihnen “lesen” kann (sofern man das geologische Wissen hat). In dieser bizarren Landschaft haben in den “Cliffs” bis vor ca. 700 Jahren amerikanische Ureinwohner gewohnt. Dann sind sie mehr oder weniger spurlos gefunden. Was aus ihnen geworden ist, ist bis heute unbekannt. Die europäischen Siedler waren’s ausnahmsweise ‘mal nicht.

Die Windschutzscheibe des Autos ist schon gut verdreckt, aber ein bischen was ist noch zu sehen. Die Hintergrundgeräusche nimmt die Kamera automatisch mit auf. Von daher also wieder mit Beschallung. 😉

Überraschung!!!!

Wir sind heute kurzentschlossen nach Escalante gefahren, um unsere Freunde Rick und Amie zu besuchen. Rick Green ist professioneller Guide und hat uns vor einigen Jahren in das Canyoneering eingeführt. Seitdem sind wir oft zu ihm zurückgekehrt. Rick ist auch absoluter Kenner indianischer Felsmalereien und Zeichnungen. Er verbringt seit 20 Jahren gut 200 Tage im Jahr in den endlosen und einsamen Slotcanyons Utah’s.

Der Weg nach Escalante hat sich gelohnt, denn sie waren heute beide zu Hause und haben sich wahnsinnig über den Überraschungsbesuch gefreut. Die beiden kamen sofort aus dem Haus gelaufen, als wir noch am Aussteigen waren. Besonders die Freude Esther wiederzusehen war unbeschreiblich und RIESIG!!!!!

Heute abend gehen wir mit den beiden noch etwas essen. 🙂

Auf dem Weg nach Escalante haben wir am Bryce Canyon einen Kurzstopp gemacht, aber Busladungen von Touris haben dafür gesorgt, daß wir nach 10 Minuten wieder weitergefahren sind.

Trotzdem einige Eindrücke der Sandsteinformationen (leider hat meine Kamera eine Macke – mit Fotos wird es erstmal “dünn” werden).

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